Naturerlebnis in Rambin: Per Rad den Polder Drammendorf erfahren

Von Jana Krone
Rambin fährt Fahrrad. Bisher laden 24 Radtouren und sieben Fernradtouren rund um Rambin zum Erkunden ein. Jetzt gibt es ein neues Erlebnis, Radrouten mit Naturkick: Die drei RügenRouten führen durch einen Teil des Hotspots 29 der Biologischen Vielfalt, der zwischen Rostocker Heide und Westrügen liegt. Sie verbinden Altefähr mit Trent. An den Boddengewässern, erstreckt sich ein wichtiges Überwinterungs-, Rast- und Brutgebiet für Wat- und Wasservögel. Einer der spannendsten Abschnitte ist die Fahrt an dem neuen Deich beim Drammendorfer Polder. Die Renaturierung des Polders war eine der umfangreichsten Maßnahmen des Projektes Schatz an der Küste, das durch die das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, und nukleare Sicherheit gefördert wurde. Zwischen 2014 und 2020 haben die neun Verbundpartner OSTSEESTIFTUNG, WWF D, BUND M-V, NABU M-V, Succow-Stiftung, Universität Greifswald und Rostocker Stadtforst, Kranichschutz D und ANU M-V insgesamt 21 Vorhaben zum Erhalt und der Förderung der biologischen Vielfalt an der Ostseeküste realisiert wie beispielsweise die barrierefreie Kranich-Beobachtungsstation KRANORAMA am Günzer See und den Entdeckerpfad in der Rostocker Heide. Als im August 2019 die Bagger in Rambin auf den Drammendorfer Polder fuhren, um die Erde aufzuwühlen, ahnten nur Visionäre, welch fantastisches Naturparadies hier entsteht. Als ein Jahr später, am 23. September 2020, die RügenRouten am neu gebauten Deich offiziell eingeweiht werden, hat die Natur den Polder für sich zurück erobert.

Katharina Burmeister, Projektleiterin vom WWF Deutschland schwärmt: „Die auffälligen Säbelschnäbler mit ihren langen, krummen Schnäbeln sind schon da und Brandgänse haben hier schon gebrütet.“ Ihr Tipp: „Nehmen Sie ein Fernglas mit auf ihre Tour. Sie werden staunen, welche Vögel sie auf dem wiedervernässten Polder entdecken.“ Der Radweg am Polder Drammendorf führt auf einer Berme einen Meter unterhalb der Deichkrone entlang. So können Radler die Vögel beobachten, ohne sie zu stören. Mitglieder des ADFC Stralsund haben den Weg auf der Berme bereits getestet. Ihr Fazit: Faszinierendes Naturerlebnis!

Das sind die drei RügenRouten:
Tour 1 führt von Altefähr nach Samtens (27,5 km),
Tour 2 geht von Rambin über Ummanz nach Gingst (55 km)
Tour 3 verbindet Gingst und Trent (37 km).
Am Wegesrand informieren Tafeln am Polder Drammendorf, in Tankow auf Ummanz, an der Halbinsel Kapelle, in Vaschvitz und im Hafen Libnitz über die Naturbesonderheiten des jeweiligen Ortes.

Ausführlichere Informationen zu den RügenRouten finden Sie hier.

 

 

1. Oktober Baubeginn für den Funkmast

Gute Nachricht: ab 1. Oktober wird der Funkmast auf dem Museumsgelände errichtet. Ab wann die neue Funkübertragung der Telekom funktionieren wird, geht aus der Baubeginnanzeige nicht hervor. Auf jeden Fall wird irgendwann das Telekom -Netz in Rambin besser werden.

Planfeststellungsverfahren zur geplanten Lärmschutzwand an der B 96

Die Deges GmbH hat im Auftrag der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens beantragt. Für das Vorhaben werden Grundstücke in der Gemarkung Rambin beansprucht, die in einer Übersichtskarte dargestellt sind.

Der Plan mit Zeichnungen und Erläuterungen liegt in der Zeit vom 24. September bis zum 31. Oktober 2020 im Amt West-Rügen, Dorfplatz 2, 18573 Samtens aus. Zur Einsichtnahme gelten diese Öffnungszeiten:

Montags von 09:00 bis 12:00 Uhr
Dienstag von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00
Mittwoch von 09:00 bis 12:00 Uhr
Donnerstag von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13: bis 17: Uhr

Jeder, dessen Belange berührt werden, kann bis spätestens zum 6. November u.a. beim Amt West-Rügen Einwände gegen den Plan erheben.

Alle Informationen aus der Bekanntmachung zum Planfeststellungsverfahren mit einer Übersicht zu den in Anspruch genommenen Flächen  sind auf auf der Internetseite des Amtes West-Rügen nachzusehen unter diesem Link

145. Backofengespräch: Literarische Entdeckung der Inseln Rügen und Hiddensee

Dass die Inseln Rügen und Hiddensee eine überraschend große Rolle in der Literatur spielen, wurde beim Backofengespräch am 11. September deutlich. Heidrun Zulbeari, Mitglied des Vorstandes des Vereins zur Erhaltung und Förderung der Mönchguter Museen, trug Memoriam Uwe Weidemann im Heimatmuseum Rambin Auszüge aus der Arbeit von Weidemann/Zulbeari „Die literarische Entdeckung der Inseln Rügen und Hiddensee“ vor.

Heidrun Zulbeari begeisterte mit Ihrem Vortrag zur Literatur über Rügen und Hiddensee.

Die Lesung begann mit der Würdigung Witzlaws III. (1265-1325), einziger bekannter Minnesängers des norddeutschen Raumes im 14. Jahrhundert.
Dem revolutionären Publizisten und Vorkämpfer für die deutsche Einheit, E. M. Arndt (1769-1860) wurde im Vortrag besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Gotthard Ludwig Kosegarten
(1758-1818) beschrieb die Schönheit Rügens auf ihm eigene und liebevolle Art. Mit seinen „Uferpredigten“ ist dieser Zeitgenosse Arndts und dessen Hauslehrer in Erinnerung.
Die Verdienste Johann Jacob Grümbkes (1771-1849) und dessen innige Verbundenheit mit der Landschaft Rügens in seinen literarischen und wissenschaftlichen Werken wurden während der Lesung dargestellt so wie auch Adalbert von Chamisso (1781-1838). Er hat sich in die Sagenwelt der Insel Rügen hineinversetzt und das Gedicht „Die Jungfrau von Stubbenkammer“ geschrieben. Auch Theodor Fontane (1819-1898) durfte in der literarischen Entdeckung der Insel Rügen nicht fehlen.

Mit Gerhart Hauptmann (1862-1946), einem der führenden Repräsentanten der deutschen Literatur seiner Zeit, ist die Lesung auf der Insel Hiddensee angekommen. 1930 erwarb Hauptmann ein Anwesen auf Hiddensee, von dem er sich Ruhe und schöpferische Einsamkeit erhoffte. Bis 1943 besuchte Hauptmann jährlich Hiddensee, das Gedicht „Die Insel“ entstand in diesem Jahr.
Während des Vortrages wurden Auszüge aus dem Roman „Elisabeth auf Rügen“ von Elisabeth von Arnim (1785-1859) rezitiert. Ihre Reisebeschreibungen von der Insel Rügen, ernst und lustig zugleich, sind ihren Lesern in bester Erinnerung.

Dem wohlbekannten Dichter Max Dreier (1862-1946), der sich 1901 in Göhren mit seinem „Drachenhaus“ angesiedelt hat, wurde während der Lesung besondere Ehrung zuteil. Hans Cibulka (1920-2004) beschrieb in seinem 1971 erschienen Büchlein „Sanddornzeit – Tagebuchblätter von Hiddensee“ mit sehr eindrucksvollen und bewegenden Bildern die Geschichte der Insel Hiddensee. Es wurden daraus zitiert. Die Lesung wurde vielfach mit Gedichten und Anekdoten der im Vortrag genannten Literaten bunt gestaltet.

Es war ein interessanter Abend. Der Beifall der Teilnehmer bestätigte das.

Evangelische Kirchengemeinde lädt ein: Friedhofputz und Erntedank

Pastorin Ellen Nemitz schreibt:

Liebe Rambinerinnen, liebe Rambiner.

Wegen der  Corona-Pandemie musste im Frühjahr der Friedhofsputz ausgefallen. Das wollen wir jetzt im Herbst nachholen. Wir laden ein zum Friedhofsputz am Samstag, den 26. September um 9.30 bis etwa 12.30 Uhr.
Wir würden uns über tatkräftige Mithilfe freuen. Jeder möge auch für sich Arbeitsgeräte (Hacke, Harke, Spaten, Schubkarre, Säge) mitbringen.

Da aufgrund der Hygiene-Verordnungen sowohl der Förderverein des Heimatmuseums als auch der Förderverein der Kapelle Bessin das Erntedankfest absagen mussten, wollen wir jetzt die Rambiner Kirche nutzen. Für Samstag, 3. Oktober um 15 Uhr, laden wir zum Erntedankfest in die Kirche ein. Von 10 bis 12 Uhr ist die Kirche offen. Es können Erntedankgaben gebracht werden. In die Rambiner Kirche können nach den Corona-Regeln derzeit etwa 41 Personen. Wir empfehlen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Sächsisch sprechender Berliner schreibt Bücher über Rügen

Im Rahmen des 144. Backofengespräches las Dr. Dieter Nauman aus seinem Buch „Rügener Sammelsurium. Geschichte und Geschichten von Deutschlands größter Insel“. Naumann, der sich selbstironisch als „sächsisch sprechender Berliner“ ankündigte, begeht seit 1996 regelmäßig mit Freunden von der Humboldt-Universität Berlin den Jahreswechsel auf Rügen. Da er dabei quasi als „Reiseführer“ fungiert, begann er sich zunächst sporadisch und schließlich systematisch mit der Geschichte, den Sehenswürdigkeiten und den Bewohnern der Insel zu beschäftigen, sammelt seitdem historische Reisebeschreibungen, Reiseführer, Ansichtskarten und andere Dokumente, sucht das Gespräch mit Chronisten und „normalen“ Rüganern. Nach kleinen Veröffentlichungen im Internet und Beiträgen in den „Jasmunder Heimatheften“ folgte 2019 das „Sammelsurium“.

Unterhaltsame Stunden bei amüsanten Geschichten mit Dr. Dieter Naumann.

Für die Lesung hatte Naumann aus den 47 Kapiteln seines Buches vier ausgewählt, die sich unter anderem mit dem sogenannten „Zwickelerlass“ (einem vergeblichen Versuch, die Freikörperkultur an der Bäderküste zu verbieten) und den verschollenen Gästebüchern der Leuchtturmwärterfamilie Schilling vom Kap Arkona befassten. Am Ende der Lesung sprach Naumann seine nächsten Projekte an, darunter ein Buch über Mönchgut und der zweite Teil des „Sammelsurium“. Die Teilnehmer an der Lesung waren sich einig: Ein interessanter und amüsanter Nachmittag.

Kloster Rambin soll neu belebt werden

Sabine Guhrke, Vorsitzende des Häuservereins „Leben ins Kloster Rambin e.V.“, hat am 14. August beim 143. Backofengespräch im Heimatmuseum in großer Runde das Projekt zur Wiederbelebung der historischen Anlage des Klosters mit seinen Wohnhäusern und Gärten vorgestellt.

Stellten das Projekt zur Belebung des Klosterareeals vor: Sabine Guhrke (rechts) und Dr. Robert Kammerer. Foto: fl.

„Unser Projekt wird von Menschen getragen, die sich entschlossen haben, dauerhaft auf der Insel Rügen zu leben oder schon im Kloster wohnen. Wir wollen das unter Denkmalschutz stehende Ensemble erhalten, sanieren und modernisieren – für ein soziales und ökologisches Miteinander. In unserer Runde sind Menschen aus den Bereichen Gesundheit, Soziales und Wissenschaft, Baufachleute, Natur- und Gartenkundige, auch Kaufleute und Selbstständige. Wir alle engagieren uns in unserer Freizeit sozial, gesellschaftlich und politisch“, sind einige Kernsätze von Sabine Guhrke und weiter: „Die Wiederherstellung des Denkmalwertes und die sozial und ökologisch nachhaltige Sanierung und Bewirtschaftung sind nur durch viel ehrenamtliche Arbeit und öffentliche Förderung finanzierbar. Dies soll künftig Gemeinwohlzwecken dienen, Privateigentum an den sanierten Häusern und Gärten, Marktabhängigkeit und Spekulation schließen wir aus.“

Zurzeit steht der Verein in Verhandlungen mit der Hansestadt Stralsund, Eigentümerin der Klosteranlage, um einen Erbbauvertrag zu erlangen.

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