Mit der Pferdekutsche zum Hausbesuch

Seit hundert Jahren gibt es in Rambin ununterbrochen ärztliche Betreuung. Das historische Doktorhaus erlebte eine wechselvolle Geschichte.

Arztpraxen verwaisen, wenn der Doktor in den Ruhestand tritt; so ist das häufig auf dem platten Land. Nicht so in Rambin. Im April gibt es im Dorf seit genau 100 Jahren in ununterbrochener Folge eine qualifizierte medizinische Versorgung, zeitweilig sogar mit mehreren Ärzten und bis zu 14 Bediensteten am Ort. Ein Jubiläum, von dem selbst Ortsansässige kaum etwas wissen. Die Gemeinde wird diesen Anlass in einer Feierstunde begehen und im Ort eine Informationstafel aufstellen.

Ärztin für Rambin und Umgebung ist aktuell Dr. Martina Lindner. Ihr Vorgänger, Dr. Francis Baudet, musste lange suchen bis er die Nachfolge sichern konnte. Foto: Frank Levermann

Ein historisches Gebäude spielt eine besondere Rolle – das Doktorhaus direkt gegenüber vom Rambiner Friedhof. Ein Schelm, der dabei Böses denkt. Andererseits: Der Weg zwischen Friedhofsmauer und Arztpraxis heißt „Zum Landambulatorium“. Hier hat sich die Begriffswelt der DDR in die Neuzeit gerettet. Landambulatorien und Polikliniken entwickelten sich von 1955 an zum Kern der medizinischen Versorgung.

Hinter der klassizistischen Fassade des doppelstöckigen Hauses wirkten Generationen von Landärzten. Die Leute in Rambin nennen es deshalb heute noch Doktorhaus, obwohl die medizinische Versorgung jetzt nebenan stattfindet – im schlicht dreinschauenden weißen und klinisch sauberen Zweckgebäude. Seit Ende 2014 versorgt hier die Medizinerin Dr. Martina Lindner rund 1000 Patienten aus Rambin und Umgebung.

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